Feuer
Wenn du mit Feuer umgehst, musst du wissen, dass du etwas sehr nützliches, aber auch sehr gefährliches in den Händen hast ! Du musst sehr sorgfältig auf alles achten, was Einfluss auf dein Feuer nehmen kann und unbedingt dafür sorgen, dass nichts Unerwünschtes geschehen kann. Feuer ist eine gewaltige Kraft, die sich – außer Kontrolle geraten – plötzlich nicht mehr bändigen lässt !
Wichtige Regeln
- Im Wald und in weniger als 100 m Entfernung vom Waldrand ist Feuer wegen des Funkenflugs nur in gekennzeichneten Feuerstellen erlaubt.
- Bei Waldbrandgefahr ist feuermachen grundsätzlich verboten, egal ob in Feuerstellen oder nicht.
- Grundsätzlich: Abstand halten zu allem, was Feuer fangen könnte!
- Achte auf den Untergrund! Auf Heuwiesen, trockenem Laub, verrottetem Moos oder Moorboden kann sich das Feuer leicht ausbreiten.
- Vorsicht bei Windstößen (Funkenflug) und nach langer Trockenheit (Waldbrandgefahr) !
- Feuer niemals unbewacht lassen!
- Alles Brennbare im Umkreis von 3 Metern um die Feuerstelle entfernen
- Mit dem Spaten Grasstücke ausstechen und, vorsichtig zur Seite legen, damit man sie später wieder zurücklegen kann.
- Feuerstelle mit Steinen abgrenzen
Feuerarten
Anzünden
Zum Anzünden wird immer Zunder verwendet. Ein Pfadfinder benutzt keine brennbaren Flüssigkeiten wie Benzin oder Spiritus. Auch Papier muss nicht verwendet werden, wenn man sich beim Aufbau des Feuers und bei der Auswahl des Holzes / Zunders ein bisschen Mühe gibt. In diesem Fall sollte dann auch ein einziges Streichholz zum Entfachen des Feuers ausreichen. Selbst bei widrigsten Wetterverhältnissen braucht der Pfadfinder maximal drei (!) Streichhölzer um ein Feuer zu entzünden.
Für die Herstellung von Zunder eignen sich:
- die mehligen Fasern zerfallenden Holzes
- die fein zerbröselte Trockenrinde von Tanne, Kiefer, Fichte und Lärche
- Zerkleinertes, trockenes Holundermark
- die zerriebene Papierhaut der Birke
- zerkrümelte Pflanzenteile
- Holzstaub, der hinter abblätternden Baumrinden in den Gängen von Borkenkäfern zu finden ist
- vergilbtes, trockengewehtes Moos
- Zunderschwamm (Baumpilz)
Richtig löschen
Ein Feuer ist erst aus, wenn es kalt ist. Zur Kontrolle lässt du die Asche durch die Hand rieseln.
Sonstige Tipps und Tricks
- Trockenen Zunder findet man auch nach längerer Regenzeit an den unteren vertrockneten Zweigen von Tannen.
- Mehrere Wattebälle werden in Petroleumgelee (vom Fondue) getaucht und in einer leeren Filmdose aufbewahrt. Es passen leicht 20 Stück rein. Zum Anzünden die Watte auseinanderziehen und unter das kleine Holz vom Lagerfeuer legen.
- Kartoffelchips sind gute Feueranzünder. Je billiger und fettiger desto besser.
- Wasserfeste Streichhölzer erhält man, indem man normale Streichhölzer in flüssiges Wachs eintaucht und trocknen lässt. Vor dem Anzünden schabt man das Wachs wieder von der Zündkuppe. Das Reibepapier am besten in einer kleinen Plastiktüte oder einer Filmdose aufbewahren.
- Birke besteht aus einem Holz, das auch frisch gefällt hervorragend brennt.
- Mit Ersatzgestängerohren kann man wunderbar jedes Feuer/jede Glut gezielt und effektiv anblasen.
- Eine ausgediente Wäschetrommel ist ein hervorragender Feuertopf, auch in einer Kohte. Wenn man einen Ständer daruntersetzt, bleibt der Boden verschont.
- Die Glut des abendlichen Lagerfeuers schiebt man auf einen Haufen. So hat man am Morgen meist noch genügend Restglut, um das Feuer neu zu entfachen.
- Nasses Holz stapelt man zum Trocknen neben das Feuer.